Hoch “Annelie” beschäftigt auch die Feuerwehren

Hoch “Annelie” beschäftigt auch die Feuerwehren

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Das Wetterhoch “Annelie” versetzt auch die Feuerwehren in erhöhte Alarmbereitschaft. Wegen des anhaltenden trockenen Wetters und der damit verbundenen hohen Waldbrandgefahr für besonders gefährdete Waldgebiete hat die Regierung von Oberfranken im Einvernehmen mit dem Amt für Landwirtschaft und Forsten Bayreuth für das bevorstehende Wochenende den Einsatz von Luftbeobachtern zur Durchführung von Beobachtungsflügen angeordnet. Jeweils in der Zeit von 14 – 18 Uhr werden die ehrenamtlichen Kräfte am Samstag und Sonntag die Gebiete überfliegen. Zwei Staffeln sind hierzu im Oberfranken verfügbar, eine in Bamberg, eine in Bayreuth.  Die Bayreuther Luftbeobachter, die vom Flugplatz Bindlach aus starten, stehen über Funk mit der Integrierten Leitstelle Bayreuth-Kulmbach in Kontakt. Im Bedarfsfall werden von dort die zuständigen Einsatzkräfte der Feuerwehren alarmiert. Die dem Katastrophenschutz zugeordnete Einheit der Luftbeobachter ist unter dem Funkrufnamen Kater BT Land 15/1 zu erreichen.

Die Feuerwehr bittet alle naturverbundenen Bürgerinnen und Bürger, folgende Verhaltensregeln einzuhalten:

  • Kein offenes Feuer
  • Nicht im Grünen grillen
  • Keine Zigaretten in Wald und Wiese werfen
  • Keine Glasflaschen in Wald und Wiese werfen
  • Waldwege freihalten, damit Löschfahrzeuge ungehindert eventuelle Einsatzstellen erreichen

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(Quelle: DWD)

Der stellvertretende Bundesfeuerwehrarzt, Medizinaldirektor Klaus Friedrich hat noch einige wichtige Verhaltensregeln für Einsatzkräfte zusammengefasst, die wir nachfolgend gerne mit der Bitte um Beachtung veröffentlichen:

“Glaubt man der Presse und den Wetterberichten, steht uns ein extrem heißes, wenn nicht sogar das heißeste Wochenende des Jahres bevor und es seien sogar Temperaturen bis 38°C denkbar.

Im Rahmen unserer ärztlichen Fürsorgepflicht nehmen wir hierzu Stellung.

Bei solchen Temperaturen kann es gerade bei größerer (größter) körperlicher Anstrengung zu  vitalen Bedrohungen kommen.

Neben der Ozonbelastung, der direkten Sonnenbestrahlung (Insolation) des Kopfes mit einer Reizung der Hirnhäute und Erhöhung des Hirndruckes  (Sonnenstich), kann es durch starkes Schwitzen zu einer gefährlichen Dehydratation  (Entwässerung, Hitzeerschöpfung), zu Elektrolytstörungen,  zu einer Kreislaufdysregulation (Hitzekollaps) und einem Versagen der Temperaturregulation (Hitzschlag) mit einer konsekutiven neurologischen Symptomatik (Krampfanfälle, Bewusstseinsveränderungen) kommen.

Die Spannbreite der denkbaren Komplikationen reicht vom Kopfschmerz, Schwindel. Übelkeit, Erbrechen, Veränderungen des Bewusstseins über Krampfanfälle, kollaptische Zustände bis zu einem Kreislaufstillstand.

Diese Problematik wird gerade unter Einsatzbedingungen, auch durch die schwere Einsatzausstattung und Schutzbekleidung, noch verstärkt, v.a. bei Tätigkeiten mit einem PA oder gar in einem CSA.

Führungskräfte sollten daher folgende Punkte beachten:

  • Einsatzzeiten sind grundsätzlich kurz zu halten!
  • Körperliche Belastungen sollten reduziert werden!
  • Aufschiebbare Tätigkeiten sollten auf kühlere Tageszeiten verlegt werden!
  • Schaffen von schattigen und kühlen Ruheplätzen und Kräftesammelstellen!
  • Großzügige Flüssigkeitszufuhr vor, während und nach dem Einsatz!
  • Die tägliche Trinkmenge sollte bei gesunden Einsatzkräften mindestens 3 Liter betragen!
  • Die Trinkmengen sollten in kleinen Portionen, aber dafür kontinuierlich eingenommen werden!
  • Stellen Sie Obst zum Verzehr bereit!
  • Nach einem PA- oder CSA-Einsatz sollte die Trinkmenge um weitere 1,5 Liter aufgestockt werden!
  • Halten Sie Getränke im Einsatzfahrzeug vor!
  • Führen Sie ggf. kühlende Maßnahmen durch (Wasserführendes Löschfahrzeug/Sprühstrahl)!
  • Geben Sie bezüglich Einsatzschutzbekleidung rechtzeitig „Marscherleichterung“!
  • Der mehrmalige Einsatz als PA-Träger sollte vermieden werden!
  • An Ablösungen frühzeitig denken und nachalarmieren.
  • Achten Sie auf einen konsequenten UV-Schutz (Mütze, hoher Lichtschutzfaktor, Sonnenbrille, …)!
  • Informieren Sie Ihre Einsatzkräfte über die zu erwartende Problematik!

Beim Erkennen der o.g. Problematik oder Symptomatik bei einer Einsatzkraft fordern Sie unverzüglich den Rettungsdienst mit Notarzt an, unter der Telefonnummer 112.”

 

Carolin Rausch, Leiterin Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit

 

 

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