Beeindruckend. Es ist nicht nur ein wirklich beeindruckendes Gebäude, dass die Stadt Waischenfeld mit ihrer Feuerwehr am Samstag, den 05. September 2015, seiner Zweckbestimmung offiziell übergeben konnte. Beeindruckend sind vor allem die herausragenden gemeinsamen Anstrengungen aller Beteiligten, die konstruktiv dazu beigetragen haben, ein ebenso funktionelles wie zweckmäßiges Gebäude für die Sicherheit der Bürgerschaft in der gesamten Region zu schaffen.
Die Waischenfelder Blasmusik begrüßte die große Gästezahl in der neun Stellplätze fassenden Fahrzeughalle musikalisch.
Vorsitzender Helmut Herzing, der in den vergangenen Monaten gleichzeitig das Amt des Bauauschussvorsitzenden innehatte, eröffnete das insgesamt 14 Punkte umfassende Festprogramm. Viele Feuerwehrführungskräfte, Feuerwehrleute, Vertreter der Politik, Wirtschaft und der Geistlichkeit sowie zahlreiche weitere Gäste aus und rund um Waischenfeld waren der Einladung für dieses sicherlich historische Ereignis gefolgt. In seinem Rückblick erläuterte der Vorsitzende die umfassenden Planungen zu dem neuen Feuerwehrhaus, die nach der Übergabe der Drehleiter im Jahre 2010 folgten. Nachdem sich der Standort am Mönchsgrund herauskristallisiert hatte, wurden die erforderlichen Beschlüsse gefasst und die umfangreichen Arbeiten aufgenommen. In über 5.000 Stunden Eigenleistung installierten die Feuerwehrleute vor allem Strom, Wasser, Sanitär und Luft, führten aber auch Pflanz-, Pflaster- und Reinigungsarbeiten durch. Die Baustelle wurde dabei zu einer zweiten Heimat für die Ehrenamtlichen. Herzing betonte, dass dieses Haus nicht das neueste Spielzeug der Feuerwehr sei, sondern stets oberstes Ziel war, allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern die schnellstmögliche und fachgerechteste Hilfe zu kommen zu lassen. Sein herzliches Dankeschön galt allen Angehörigen für ihr Verständnis und immerwährende Geduld während der Planungs- und Bauphase.
In einer würdigen Zeremonie weihten Abbé Patrice Mor Faye und Pfarrer Dr. Peter Zeh das Gebäude. Mit einer Lesung aus dem Lukasevangelium, gemeinsamen Gebeten und Fürbitten erinnerten sie daran, dass der Wahlspruch der Feuerwehren “Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr” dem Liebesgebot Jesu entspreche und der helfende Samariter das Leitbild aller Rettungsorganisationen darstelle.
Der bestens gelaunte Bürgermeister Edmund Pirkelmann freute sich, dass nunmehr eines der größten Einzelprojekte der Stadt in einer durchaus sportlichen Bauzeit seiner Zweckbestimmung übergeben werden konnte. Man habe eine ausgezeichnete Lösung für die Stadt, ihre Stützpunktfeuerwehr und den Malteser Hilfsdienst Waischenfeld, dem jetzt das frühere Feuerwehrhaus vollumfänglich zur Verfügung steht, geschaffen. Das neue Feuerwehrhaus sei nicht nur zukunftsfähig und zukunftsweisend, sondern auch in Zeiten knapper kommunaler Kassen eine wichtige Investition. Denn die Feuerwehr stelle keine Freizeiteinrichtung für technisch interessierte Menschen dar, sondern gehöre zur notwendigen Infrastruktur.
Architekt Hartmut Schmidt bot einen Überblick über die Bauzeit und die Räumlichkeiten des neuen Gebäudes. Symbolisch übergab er den Schlüssel des Feuerwehrhauses an den Bürgermeister und seine beiden Stellvertretern, welche diesen an die Waischenfelder Feuerwehrführung weiterreichten.
Schirmherrin Gudrun Brendel-Fischer erläuterte in ihrem Grußwort, welch hohen Stellenwert die Feuerwehr im Freistaat Bayern einnehme. Mit der neuen Unterkunft sei nicht nur Raum für Professionalität geschaffen worden, sondern auch eine zusätzliche Motivation für die Feuerwehrleute.
Kreisbrandrat Hermann Schreck gratulierte allen Gästen, Mitbürgern und der gesamten Region zu dem neuen ehrenamtlichen Leistungszentrum. Zufriedenheit, Stolz, Anerkennung und Glück seien an diesem denkwürdigen Tag förmlich spürbar. Die engagierte Feuerwehr Waischenfeld stelle mit ihrer absolut zuverlässigen Führungsmannschaft einen treuen Partner dar. Mit einer perfekten Kombination aus junger, motivierter und älterer, erfahrener Mannschaft werde man sich auch der zukunftsweisenden Anschaffung eines überörtlich relevanten Wechselladerfahrzeugs und drei Abrollbehältern stellen – auch dies eine weitere bedeutsame Investition in die Sicherheit.
Kommandant Herbert Neubauer dankte in der wohl kürzesten, aber nicht weniger prägnanten Ansprache des Tages allen Unterstützern. Man könne nicht nur stolz auf das Feuerwehrhaus sein, sondern auch auf das, was man gemeinsam geschafft habe.
Christa Reinert-Heinz, Stellvertreterin des Landrats, überbrachte Glückwünsche des Kreises und dankte für den vollbrachten Kraftakt. Die Feuerwehr Waischenfeld sei durch das neue Leistungszentrum noch professioneller und schlagkräftiger aufgestellt.
Thomas Hartmann, Bürgermeister der Marktgemeinde Sulzberg und Feuerwehr-Vorstand Josef Steifle zollten der Stadt Waischenfeld ihren Respekt und gratulierten der Feuerwehr für ihr sagenhaftes Engagement. Bürgermeister Gerd Hofmann, Ahorntal, sowie Vertreter der Feuerwehren Breitenlesau-Siegritzberg, Nankendorf, Burggaillenreuth, Hannberg, Rabeneck und des Malteser Hilfsdienstes Waischenfeld warteten ebenfalls mit Grußworten und Präsenten auf.
Eine besondere Würdigung ihres enormen Engagements wurde den Waischenfelder Feuerwehrfrauen zu teil. Bürgermeister Pirkelmann wurde für seine Verdienste zum Ehrenmitglied der Wehr ernannt.
Die neue Unterkunft bietet der Waischenfelder Feuerwehr nicht nur genügend Platz für ihren bereits bestehenden Fuhrpark sowie für das noch in der Beschaffung befindliche Wechselladersystem sondern auch moderne Räumlichkeiten für die Feuerwehrleute.
Und auch sie war selbstverständlich mit dabei: die Kinderfeuerwehr Waischenfeld ist fester Bestandteil der Ehrenamtlichen und beweist deutlich, wie gut dort Kinder- und Jugendarbeit und moderne Nachwuchsgewinnung funktionieren kann.
Noch am selben Abend wurde die Feuerwehr Waischenfeld übrigens zu einem innerörtlichen Verkehrsunfall zwischen einem Bus und einem PKW alarmiert, bei dem zwei Personen verletzt wurden. Einmal mehr wurde damit demonstriert, dass die Feuerwehren auch an solchen Festtagen 24 Stunden für den Schutz und die Sicherheit ihrer Mitmenschen bereit stehen.
Text und Fotos: Sven Kaniewski, Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit