Zur alljährlichen Kommandantendienstversammlung des Landkreises Bayreuth sowie zur anschließenden Verbandsversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Bayreuth konnte Kreisbrandrat Hermann Schreck in diesem Jahr, 08. Juni 2025, zahlreiche Ehrengäste, Feuerwehrführungskräfte und Vereinsvorstände in Mistelgau begrüßen.
Unter den Anwesenden waren Landrat Florian Wiedemann, Bürgermeister Karl Lappe sowie die Mitglieder des Bayerischen Landtags, MdL Franc Dierl und MdL Stefan Frühbeißer. Ebenso nahmen Kreisrätinnen und Kreisräte sowie zahlreiche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus dem gesamten Landkreis Bayreuth an der Versammlung teil.
Auch Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Blaulichtorganisationen folgten der Einladung, darunter die Polizei, die Feuerwehr Stadt Bayreuth, das Technische Hilfswerk (THW) und das Bayerische Rote Kreuz (BRK). Als weitere bedeutende Gäste wurden der Ärztliche Leiter Rettungsdienst, Dr. Christian Haag, sowie Jürgen Weigand, Klinikdirektor für Notfallmedizin der Klinikum Bayreuth GmbH, begrüßt.
Von Seiten des Landratsamtes war der Fachbereich 22 – Brand- und Katastrophenschutz – mit mehreren Mitarbeiterinnen vertreten.
Die Kommandantendienstversammlung diente wie jedes Jahr dem Austausch, der Information über aktuelle Entwicklungen im Brand- und Katastrophenschutz sowie der Würdigung des Engagements der Feuerwehren im Landkreis.
Die Facharbeit des Landkreises Bayreuth verdeutlicht die umfassende und bedarfsgerechte Ausstattung der Feuerwehren mit spezialisierten Einsatzfahrzeugen und Geräten, die für unterschiedlichste Einsatzszenarien wie Wald- und Vegetationsbrände, Hochwassereinsätze sowie schwieriges Gelände konzipiert sind. Hierzu zählen unter anderem vielseitige UTVs mit Wechselaufbauten und Hochdrucklöschanlagen sowie speziell ausgestattete Fahrzeuge für Kleinstfeuerwehren.
Der Schutz der ehrenamtlichen Feuerwehrdienstleistenden und ihrer Angehörigen ist ein zentrales Anliegen. Die Unfallversicherung der Feuerwehrleute wird durch den Freistaat Bayern unterstützt, um eventuelle Leistungsausfälle der gesetzlichen Unfallversicherung auszugleichen und so Nachteile für die Einsatzkräfte zu vermeiden.
Im Bereich der Aus- und Weiterbildung wird ein umfangreiches und praxisorientiertes Programm angeboten, das sich unter anderem auf die Ausbildung von Atemschutzgeräteträgern sowie auf die zunehmend wichtigen Spezialkenntnisse in der Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung konzentriert. Trotz der bereits großen Anzahl an Schulungsstunden und Teilnehmern besteht weiterhin ein erheblicher Bedarf an zusätzlichen Lehrgangsplätzen, um die erforderliche Leistungsfähigkeit und Sicherheit der Einsatzkräfte zu gewährleisten.
Der Katastrophenschutz wird durch kontinuierliche Aufrüstung mit modernen Fahrzeugen und Gerätschaften, darunter CBRN-Erkunderfahrzeuge und spezielle Waldbrandmodule, weiter gestärkt. Parallel dazu wird die Selbsthilfefähigkeit der Bevölkerung durch gezielte Aufklärung und Schulungen ausgebaut, um im Ernstfall schnell und effektiv reagieren zu können.
Die digitale Alarmierung und der Digitalfunk haben sich gut eingespielt, und auch der FF-Agent hat sich als zuverlässiges Kommunikationsmittel bewährt.
Regelmäßige Wettbewerbe fördern die Motivation, den Zusammenhalt und die Leistungsbereitschaft der Feuerwehrangehörigen. Zuletzt nahmen 11 Mannschaften am diesjährigen Erwaschsenenleistungsmarsch des Regierungsbezirks Oberfranken im Landkreis Hof teil. Unter den bestplatzierten fanden sich auf dem 14. Platz Kirchahorn 2 und Freiahorn auf dem 18. Platz unter 77 gestarteten Mannschaften.
Schließlich ist die Erstellung eines Fachbuches geplant, das das Feuerwehrwesen im Landkreis Bayreuth umfassend dokumentiert und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen soll.
Im vergangenen Jahr kamen die Feuerwehren im Landkreis Bayreuth zu insgesamt 1.746 Einsätzen. Darunter waren 315 Brandeinsätze, 1.009 technische Hilfeleistungen, 33 ABC-Einsätze, 167 Sicherheitswachen sowie 222 weitere Aufgaben.
Die Altersgrenze im Feuerwehrdienst in Bayern soll auf 67 Jahre angehoben werden; das Gesetz muss allerdings noch im Bayerischen Gesetz- und Verordnungsblatt veröffentlicht werden.
Mathias Gerstenberger, der sich der Versammlung kurz vorstellte, ist seit dem 1. März 2025 der neue Kreisbrandmeister (KBM) im UK 6 und damit Nachfolger von Mario Scholz.
Für die UG-ÖEL ist nun die einheitliche Bekleidung eingetroffen. Die Mannschaft hat zudem gesammelt, um dem Landrat eine spezielle Jacke anfertigen zu lassen, damit er bei Großschadenslagen besser erkennbar ist. Am 6. Juni 2025 wurde eine Umfrage an ehrenamtliche Mitglieder von Hilfsorganisationen und Feuerwehren zur Doppelverwendung im Zivil- und Katastrophenschutz verschickt, bei der um rege Teilnahme gebeten wird.
Landrat Florian Wiedemann, Bürgermeister Karl Lappe sowie der Landtagsabgeordnete MdL Franc Dierl richteten im Rahmen der Veranstaltung persönliche und wertschätzende Grußworte an die Feuerwehrkräfte.
In ihren Reden hoben sie die unverzichtbare Rolle der Feuerwehr als tragende Säule unserer Gesellschaft hervor – als Menschen, die Tag und Nacht bereitstehen, um in Notlagen zu helfen, Leben zu retten und Sicherheit zu gewährleisten. Sie machten deutlich, dass dieses Engagement alles andere als selbstverständlich ist, sondern tiefen Respekt und Dankbarkeit verdient.
Die Redner betonten, wie wichtig es ist, dieses Ehrenamt nicht nur anzuerkennen, sondern auch aktiv zu unterstützen – denn ohne die Frauen und Männer der Feuerwehr wäre ein funktionierender Schutz für die Bevölkerung nicht denkbar.
Ein besonderer Dank gilt der Feuerwehr Mistelgau, die in diesem Jahr als Ausrichter der Kommandantendienstversammlung fungierte.
Fotos/Text: KBM Stephanie Bleuse