Nachfolgend die Rede des zuständigen Kreisbrandinspektors Winfried Prokisch:
“Im Frühjahr 2016 haben wir wieder eine stattliche Zahl an jungen Feuerwehrkameradinnen und Kameraden in der neu eingeführten Modularen Truppausbildung – Basismodul ausbilden können. Am 16.04.2015 wurde im Feuerwehrgerätehaus Goldkronach mit schriftlichen und praktischen Nachweis der Lehrgang abgeschlossen.
Mit der modularen Truppausbildung (MTA) hat Bayern Neuland betreten und ein zukunftsweisendes Modell für die Ausbildung der Freiwilligen Feuerwehren entwickelt.
Ziel der MTA ist eine Truppausbildung, die mit der Qualifikation Truppführer abschließt und modular aufgebaut ist, so dass sie jeder Feuerwehr, unabhängig von deren Ausstattung gerecht wird. Die Ausbilder haben es in der Hand, diesen neuen Weg mit Leben zu erfüllen und zum Erfolgsmodell zu machen. Die Ausbildung soll dabei einsatzbezogen und praxisnah durchgeführt werden. Ziel der Ausbildung ist das Erwerben von Kompetenzen, nicht das “Absitzen” von Stunden.
Das Basismodul vermittelt alle grundlegenden Kenntnisse und Fertigkeiten eines Trupps innerhalb einer taktischen Einheit für den Lösch- und Hilfeleistungseinsatz. Sie beinhaltet notwendiges Wissen für die spätere Verwendung. Das Basismodul ist für alle Feuerwehrdienstleistenden gleich, unabhängig von ihrer jeweiligen Fahrzeug- und Geräteausstattung und endet mit der Qualifikation zum Truppführer.
Jetzt nach Abschluss des Basis- Moduls und der erfolgreicher Zwischenprüfung nehmt Ihr, die Abschluß Truppmann gemacht haben, am Modul Ausbildungs- und Übungsdienst teil.
Ähnlich wie im Dualen Berufsausbildungssystem das Grundwissen in der Berufsschule vermittelt wird, erlernt der Feuerwehrmann die Grundfertigkeiten im Basismodul.
Dabei seid Ihr in der Auszubildung unter Euch und werdet schrittweise an die Aufgaben im Einsatzgeschehen herangeführt. Neben den theoretischen Grundlagen werden hier vor allem einzelne Tätigkeiten geübt. Ebenso, wie in der Berufsausbildung diese Grundfertigkeiten dann im Betrieb vertieft und angewendet werden, nimmt der Anwärter nach dem Basismodul mit Vollendung des 16. Lebensjahrs am Modul “Ausbildungs- und Übungsdienst” teil. Dies erfolgt ganz bewusst nicht als eigener “Lehrgang”, sondern durch Teilnahme am regelmäßigen Übungsbetrieb der Feuerwehr über mindestens zwei Jahre. Hier bleibt Ihr nicht unter euch, sondern lernt die Abläufe, die Besonderheiten und die Einsatzkräfte der eigenen Feuerwehr kennen.
Die erworbenen Kenntnisse werden z.B. in den Einsatzübungen vertieft und gefestigt, dabei lernt Ihr auch die Zusammenarbeit mit anderen Trupp;s z.B. Atemschutztrupps.
Damit jedem Teilnehmer genügend Übungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, wurde ein Zeitansatz von (mindestens) 40 Stunden innerhalb von zwei Jahren gewählt.
Bei regelmäßiger Teilnahme am Übungsdienst der eigenen Feuerwehr dürfte dieser Zeitansatz auch bei eventuellen Ausfallzeiten (Schichtdienst, Urlaub, Krankheit,…) in der Regel überschritten werden. Als dritte Säule der modularen Truppausbildung kommen die in der eigenen Feuerwehr aufbauenden Ergänzungsmodule. Sie dienen im Wesentlichen der Ausbildung mit der am Standort zum Einsatz kommenden Ausrüstung. Je nach Ausstattung in der Feuerwehr werden zusätzliche Ergänzungsmodule auf diese Basisausbildung aufbauen. Als Beispiel: Eine Feuerwehr, die über keinen hydraulischen Rettungssatz oder keine Schiebleiter verfügt, muss diese spezielle Ausbildung auch nicht zwingend absolvieren, weil sie daran in aller Regel auch nicht üben kann. Arbeitet eine Feuerwehr aber mit einer anderen Feuerwehr zusammen, die über eine solche Ausstattung verfügt, und die Einsatzkräfte ergänzen sich, muss selbstverständlich unter Berücksichtigung der veränderten Ausstattung ausgebildet werden. Die Modulare Truppausbildung endet mit der Abschlussprüfung und somit mit der Qualifikation zum Truppführer. Voraussetzung für die Teilnahme an der Abschlussprüfung ist mindestens der Abschluss des Basismoduls und der Nachweis des Modul Ausbildungs- und Übungsdienst.
Die Anzahl und der Abschluß der Teilnehmer haben sich bei der neu eingeführten Modularen Truppausbildung im Wesentlichen erhöht. Die Ausbildung wird dadurch immer mehr angenommen. Zum richtigen Weg in der Arbeit der Feuerwehr, sollte die Grundausbildung immer in den Vordergrund gestellt werden. Die Ausbildung ist die letzten Jahre voll anerkannt und dem entsprechend auch in den Feuerwehren durchgeführt worden. Es wäre richtig und auch wichtig dies für die Zukunft zu stärken.
Beim Beginn der Modularen Truppausbildung am 07. und 12. Januar 2016 waren es 30 Teilnehmer. Zur Ausbildung übergangsweise mit Abschluß zum Truppführer kamen noch 23 Teilnehmer bei einzelnen Unterrichten dazu, sodass die Standorte Bad Berneck und Goldkronach mit ca. 50 Teilnehmer ausgelastet waren.
Heute zum Abschluß haben 43 Teilnehmer die Ausbildung durchzogen bzw. mit bestandener Prüfung am 16.04.2016 abgeschlossen. Das sind ca. 90 % von den beginnenden und laufenden Teilnehmern.Von den 43 haben 22 abgeschlossen zum Truppführer.
Foto: Harald Judas
Eine starke Leistung für den neu eingeführten Lehrgang der Modularen Truppausbildung !
Vom weiblichen Geschlecht haben 12 Mädels die Ausbildung mit durchgezogen. Das sind 30 %, die sich der Aufgabe und der Ausbildung Feuerwehr genauso wie wir Männer unterziehen und sich in der heutigen Zeit einbringen und Mitwirken zur Hilfe für den Nächsten.
Dies ist wieder eine stolze und erfolgreiche Basis, auf der wir aufbauen können, zusammen die freiwillige Arbeit vom Feuerwehrdienst nach Außen zu zeigen, dass wir es ernst nehmen, bei jeder angeforderten Hilfe ausgebildet zu sein.
Im Berufsleben ist eine umfassende Ausbildung selbstverständlich und unverzichtbar. Ohne diese solide Grundlage ist keine fachgerechte Arbeit möglich. Was im Berufsleben richtig ist, sollte auch für unsere Tätigkeit in der Feuerwehr wegweisend sein. Schon auch aus Sicherheitsgründen ist gerade im Feuerwehrdienst eine solide Ausbildung unverzichtbar.
Es sollte für die Zukunft schon zur Selbstverständlichkeit werden, dass jeder Feuerdienstleistende ob Frau oder Mann eine Ausbildung als Truppmann- und Truppfürer in der Ausbildung der Modularen Truppausbildung Basismodul erhält.
Diesmal war die Aufmerksamkeit und Mitarbeit von Euerer Seite schwer in Ordnung. Mir wurde dies von meinen Ausbildern berichtet. Wichtig ist bei den Unterrichten Interesse zeigen und Mitarbeiten. Wir wissen wie schwer es ist, den ganzen Tag auf Arbeit oder Schule und dann abends noch 2-3 Stunden im Unterrichtsraum der Feuerwehr, oder die Samstage den ganzen Tag über. Man sollte immer zuvor abwägen, ob Interesse und Bereitschaft zur Mitarbeit besteht. Nur mit einer beteiligenden Mitarbeit bekommt man mehr mit, und für die Ausbilder ist es auch leichter, und es vergeht die Zeit auch schneller.
Danke Euch für die rege Beteiligung und das durchhalten bis zum Schluß.
Ein Tipp von uns für die Zukunft:
Wir hoffen, dass bei den Unterrichten trotzdem so manches hängen geblieben ist und dass wir Euch die einzelnen Stoffe gut vermitteln konnten.
Bei Fragen haben wir Euch ein Werk zusammengestellt in Form einer CD als Teilnehmerunterlagen für die Themenunterrichte in der Modularen Truppausbildung, die von der SFS Würzburg ausgearbeitet wurde. Hier könnt Ihr immer nachschauen, wenn Ihr irgendetwas nicht mehr in Erinnerung habt.
Mit dem jetzigen Wissen und ausgebildeten Können, das Ihr Euch jetzt und Später angeeignet habt, könnt Ihr nun je nach Alter nach und nach in den aktiven Dienst einsteigen, und mit dem erlernten Handwerk des Feuerwehrdienstes, mit Ergeiz und Tatkraft dem Nächsten bei jeglichen Gefahren helfen.
Ich wünsche Euch bei unserer Arbeit in der Freiwilligen Feuerwehr für die Zukunft viel Idealismus und Schaffenskraft, um in unserer Wohlstandszeit nicht nur auf sich zu schauen, sondern miteinander anderen zu helfen, in einer der größten organisierten ehrenamtlichen bürgerlichen Hilfeleistungsbereitschaft – der Feuerwehr.
Danke zum Schluß:
An Euch, die Ihr durchgehalten und mitgewirkt habt.
Den Ausbildern aus unseren Inspektionen und der KBI Kerstin Schmidt von der Inspektion IV.
Herzlichen Dank und auf eine weitere Zukunft. Ich hoffe ihr wart mit uns zufrieden.
Ohne dies wäre so was alleine schwer durchführbar.
Den Feuerwehren für die Möglichkeit, den Unterrichtsraum zu nutzen: Bad Berneck und Goldkronach .
Und auch heute der FF Bad Berneck für die Bewirtung.
Danke den Städten und Gemeinden aus unserer Inspektion, mit der Übernahme der Kosten für diesen Abend wird unsere Arbeit anerkannt.
Meine Herrn Bürgermeister, wir fühlen uns dadurch gestärkt und verpflichtet, unsere ehrenamtliche Arbeit mit besten Kräften immer wieder zum Wohle unserer Bürger durchzuführen.”