Am Freitagabend, den 30. Mai 2025, herrschte reges Treiben auf der Schermshöhe: Zahlreiche Gäste versammelten sich zur feierlichen Einweihung des modernisierten Feuerwehrgerätehauses sowie zur Segnung des neuen Löschgruppenfahrzeuges (LF 10). Diese seltene „Doppelweihe“ markierte einen bedeutsamen Moment für die Freiwillige Feuerwehr Spies – und für die gesamte Stadt Betzenstein.
Die Feuerwehr Spies reiht sich in eine Reihe von Modernisierungen ein, die im Rahmen eines vor Jahren entwickelten Feuerwehrkonzepts der Stadt Betzenstein realisiert wurden. Als siebte Feuerwehr im Stadtgebiet wurde sie nun ebenfalls umfassend modernisiert – ein weiterer Schritt zur gleichmäßigen Ausstattung und Stärkung aller Gemeindefeuerwehren.
Das bisherige Feuerwehrgerätehaus war technisch und räumlich nicht mehr zeitgemäß. Im Zuge der Modernisierung wurde das Bestandsgebäude kernsaniert und in einen modernen Schulungsraum umgewandelt. Direkt angrenzend entstand ein Neubau, der heutigen Anforderungen voll entspricht. Insgesamt beliefen sich die Umbau- und Neubaukosten auf rund 1,3 Millionen Euro.
Besonders im Fokus stand an diesem Abend auch das neue LF 10. Ausgestattet mit Wassertank und Atemschutztechnik, ist es optimal auf die Anforderungen im ländlichen Raum zugeschnitten und schließt eine sicherheitsrelevante Lücke zwischen Plech, Betzenstein und dem benachbarten Nürnberger Land. Die Anschaffungskosten betrugen 430.000 Euro. Davon wurden 85.000 Euro durch die Regierung von Oberfranken gefördert, weitere 16.000 Euro steuerte der Landkreis Bayreuth bei. Die Stadt Betzenstein übernahm den verbleibenden Anteil.
Im Zuge der Neuanschaffung wurde auch in die Ausbildung investiert: Sieben Feuerwehrangehörige absolvierten den LKW-Führerschein, sechs weitere den Atemschutzgeräteträgerlehrgang. Die enge Zusammenarbeit mit der Nachbarwehr Eichenstruth wurde durch diese Maßnahmen zusätzlich gestärkt – sowohl im Einsatz als auch bei der Ausbildung.
Die Dorfgemeinschaft und die unmittelbaren Anwohner trugen mit viel Verständnis, Unterstützung und Engagement wesentlich zum Gelingen des Projekts bei. Besonders erfreulich ist zudem, dass fast alle Bauleistungen durch einheimische Firmen und Architekten realisiert werden konnten – ein starkes Zeichen für lokale Zusammenarbeit.
Zahlreiche Gäste aus Politik und Feuerwehr richteten ihre Grußworte an die Versammelten. Neben Kommandant Martin Tauber sprachen unter anderem Dr. Silke Launert Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt, MdL Franc Dierl, Regierungsvizepräsident Thomas Engel, Landrat Florian Wiedemann, Bürgermeister Claus Meyer sowie Kreisbrandrat Hermann Schreck. Den kirchlichen Segen für Fahrzeug und Gebäude erteilte Pfarrer Dr. Knobloch.
Bürgermeister Claus Meyer bezeichnete das Projekt als „Meilenstein“, das seit Jahren im Stadtrat Thema gewesen sei. Mit der Modernisierung der Spieser Wehr ist ein weiterer wichtiger Schritt getan, um alle Gemeindefeuerwehren auf ein ähnliches Ausstattungsniveau zu bringen – ein großer Erfolg, der ohne die Kompromissbereitschaft aller Beteiligten nicht möglich gewesen wäre.
Nicht nur für die Kommune, sondern auch für die Feuerwehr selbst war die Umsetzung ein Kraftakt. Über Monate hinweg leisteten viele Kameradinnen und Kameraden unermüdlich ehrenamtliche Arbeit – während des gesamten Um- und Neubaus. Ihr Einsatz zeigt eindrucksvoll, wie stark Zusammenhalt und Gemeinsinn in Spies gelebt werden – für den Schutz und die Sicherheit aller Bürgerinnen und Bürger.
Fotos/Text: KBM Stephanie Bleuse